WTO Moot Court 2024/2025
Wir danken der Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt, ohne deren Unterstützung die Teilnahme am Wettbewerb nicht möglich gewesen wäre.

Sachbericht WTO Moot Court 2024/2025
Wir, Lynn Fichte, Felix Müller und Vinzenz Brinkschulte, hatten die Gelegenheit, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im 23. Durchgang der John H. Jackson Moot Court Competition zu vertreten. Über mehrere Monate hinweg setzten wir uns intensiv mit den komplexen Fragestellungen des internationalen Handelsrechts auseinander, erarbeiteten eigene Schriftsätze und bereiteten uns gründlich auf die mündlichen Verhandlungen vor.
Der diesjährige Fall stand ganz im Zeichen des digitalen Wandels: Er beschäftigte sich mit dem Handel digitaler Dienstleistungen sowie der Frage, wie diese in das bestehende WTO-Rechtssystem integriert werden können. Da digitale Geschäftsmodelle zur Zeit der Entstehung der WTO-Abkommen vor über 30 Jahren noch keine Berücksichtigung fanden, war es besonders spannend, aktuelle Herausforderungen und Rechtsfragen in diesem Kontext zu analysieren und zu bearbeiten. Die schriftliche Phase von Oktober bis Mitte Januar war geprägt von gründlicher Recherche, intensiven juristischen Diskussionen innerhalb des Teams, und einem stetigen Zusammenwachsen als Team. Erschöpft, aber stolz, durften wir dann Mitte Januar unsere fertigen Schriftsätze abgeben.
Ab März konzentrierten wir uns auf die Vorbereitung der mündlichen Phase. Die ursprünglich in Istanbul geplante Regionalrunde wurde aufgrund der dortigen politischen Situation spontan nach Genf verlegt. Trotz dieser kurzfristigen Umstellung bewahrten wir unseren Fokus und arbeiteten weiter intensiv an unseren Plädoyers. Neben zahlreichen internen Übungsrunden, auch mit ehemaligen Teilnehmern, zählten ein professionelles Rhetorik-Coaching sowie ein Probe-Pleading bei der renommierten Kanzlei Linklaters in Düsseldorf zu den Highlights der Vorbereitung. Das Feedback des Lehrstuhlteams, der former Mooties und der Anwälte war äußerst wertvoll und half uns, unsere Präsentation und Argumentation stets weiterzuentwickeln.
In Genf traten wir gegen starke Teams aus Europa an und konnten uns bis ins Halbfinale der Regionalrunde vorkämpfen. Besonders erfreulich war die Auszeichnung unseres Teammitglieds Felix Müller als bester Sprecher der Vorrunde, die unsere gemeinsame Arbeit und seine überzeugende Performance würdigte. Neben den spannenden fachlichen Diskussionen während und nach den Verhandlungen war es besonders schön, die Teams der anderen Universitäten persönlich kennenzulernen, sowie die Stadt Genf zu erkunden.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei unserem Coach Cristina Lloyd bedanken, die uns mit großem Engagement, Geduld und fachlicher Expertise während des gesamten Wettbewerbs begleitet hat. Ebenso gilt unser Dank Prof. Dr. Christian Tietje und seinem Team, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen und die Teilnahme organisatorisch unterstützten.
Die Teilnahme am John H. Jackson Moot Court war für uns eine intensive und lehrreiche Erfahrung. Sie hat uns nicht nur fachlich weitergebracht, sondern auch unsere Fähigkeiten im Teamwork, in der praktischen Argumentation und im Umgang mit komplexen, internationalen Fragestellungen gestärkt. Wir können diese Erfahrung allen Studierenden empfehlen, die sich für internationales Wirtschaftsrecht interessieren und sich juristisch sowie persönlich weiterentwickeln möchten.

Foto Cristina Lloyd: Vinzenz Brinkschulte, Felix Müller und Lynn Fichte