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WTO Moot Court 2023/2024

Auch im Wintersemester 2023/2024 hat das Institut für Wirtschaftsrecht wieder ein Moot Court Team für die John H. Jackson Moot Court Competition im Welthandelsrecht ins Rennen geschickt, welches die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erfolgreich in Cluj-Napoca, Rumänien vertreten hat. Das Team dankt insbesondere Coach Cristina Loyd, Prof. Dr. Christian Tietje, Rhetoriktrainer Tim Schüler und der Kanzlei Linklaters in Düsseldorf für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs.

Außerdem danken wir all denjenigen, die die erneute Teilnahme durch ihre finanzielle Zuwendungen möglich gemacht haben, wie dem FSR Jura der Uni Halle, der Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt und der IHK Halle-Dessau.

Einzelheiten zum Wettbewerb finden Sie im folgenden Erfahrungsbericht der Teilnehmer.

Über den Tellerrand des Jurastudiums

In der Rechtswelt ist es wichtig, sich neuen Herausforderungen zu stellen und seine Fähigkeiten ständig zu verbessern. Als Teilnehmer am diesjährigen John H. Jackson Moot Court haben wir, Moritz Bogs, Elias Wehring und Louis Venus, genau das erlebt und möchten unsere Erfahrungen teilen - Ein Blick hinter die Kulissen.

Phase 1: Get to know - Teamkollegen und Rechtsgebiet

Die ersten Monate waren geprägt von einer klaren Deadline und einem festen Ziel vor Augen. Mit nur drei Monaten bis zur Abgabe der Schriftsätze und fünf Monaten bis zur mündlichen Verhandlung standen wir vor einer großen Herausforderung: Wie sollten wir das schaffen, wenn wir weder das Rechtsgebiet des Welthandelsrechts kannten, noch alle unsere Teammitglieder? Unser Ausgangspunkt war ein faszinierender Fall: Klimaschutz vs. Freihandel. Doch wie integriert man neue Ansätze in ein seit Jahrzehnten bestehendes Konstrukt? Die Herausforderung bestand darin, Struktur in die Vielzahl von Aufgaben zu bringen und einfach anzufangen, auch wenn die Systematik und die Sprachbarriere anfangs für Schwierigkeiten sorgten.

Phase 2: Intensive Recherchen, Streitlösungen und Meetings: Unser Arbeitsmarathon

Nachdem wir ein Grundgerüst geschaffen hatten, begann die eigentliche Arbeit an den Schriftsätzen. Im Gegensatz zum klassischen Jurastudium, in dem wir meistens Fälle im Gutachtenstil lösen, mussten wir uns hier auf die Argumentation beider Parteien vorbereiten und ein überzeugendes Narrativ entwickeln. Das erforderte zahlreiche Stunden in Meetings, Diskussionen und neuen Herangehensweisen, die uns nicht nur faszinierten, sondern auch neue Denkstrukturen eröffneten. Besonderem Dank gilt an dieser Stelle unserem Coach Cristina und den Teilnehmern des vergangenen Jahres, welche uns in dieser Phase mehr als tatkräftig unterstützt haben.

Natürlich hatten auch wir Zeitdruck um rechtzeitig unsere Schriftsätze abzugeben, es hieß also auch an Weihnachten und über Neujahr arbeiten und vollste Konzentration. Überglücklich haben wir dann am 12.01.2024 unsere ausgearbeiteten Schriftsätze abgegeben.

Phase 3: Verhandlungsgeschick und Überzeugung

Die Vorbereitung auf die mündliche Verhandlung erforderte nicht nur juristisches Fachwissen, sondern auch Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft. Das Rhetorik-Coaching durch einen Rhetoriklehrer war dabei eine unerwartete, aber äußerst hilfreiche Erfahrung. In den folgenden zwei Monaten nutzten wir jede mögliche Chance, um unsere Verhandlungsfähigkeiten zu verbessern, sei es vor Professoren, Studenten, Anwälten oder Geschwistern.

Phase 4: Show time!

Mit all unseren Vorbereitungen im Gepäck reisten wir schließlich nach Cluj-Napoca in Rumänien, um am Wettbewerb teilzunehmen. Fünf Tage voller spektakulärer Veranstaltungen und hitzigen Verhandlungen standen bevor, in welchen wir uns mit Teams aus ganz Europa messen konnten. Außerdem durfte natürlich auch das Netzwerken nicht zu kurz kommen, sodass wir Kontakte mit anderen Studenten bis hin zu Repräsentanten der WTO Organisation knüpfen konnten. Obwohl es uns nicht gelang, uns für die globalen Finalrunden zu qualifizieren, war der Besuch in Rumänien dennoch ein tolles Erlebnis.

Fazit:

Die Teilnahme am John H. Jackson Moot Court war zweifellos eine der anspruchsvollsten Herausforderungen unseres Jurastudiums. Doch es war auch eine einzigartige Chance, Softskills zu erwerben, die im Studium oft zu kurz kommen, und ein Netzwerk von Kontakten aufzubauen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass sich sieben Monate intensiver Vorbereitung auszahlen können – sowohl für das Studium als auch für die anwaltliche Praxis. Wir empfehlen diese Erfahrung jedem, der sich neuen Herausforderungen stellen und über den Tellerrand des klassischen Jurastudiums hinausschauen möchte.

Das WTO Moot Court Team in Cluj-Napoca, Rumänien

Das WTO Moot Court Team in Cluj-Napoca, Rumänien

Das WTO Moot Court Team in Cluj-Napoca, Rumänien

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